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Dirigenten den Spiegel vorgehalten

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Westfalen Winds als „Spiegel“ für 10 Dirigenten
Das Blasorchester begeisterte mit 10 Dirigenten beim Konzert seines Dirigenten-Workshops in Bad Fredeburg
 
Jede Bewegung und jede emotionale Regung ist von Belang: Denn alles, was ein Dirigent durch Gestik und Mimik zeigt, setzt ein Orchester in Klang um. So spiegelten die Musiker von Westfalen Winds am vergangenen Sonntagnachmittag genau das wider, was die 10 Dirigenten ihnen signalisierten. Dabei haben diese das überregionale Orchester erst kurz zuvor kennengelernt.
Um die künstlerische Probenarbeit und nonverbale Kommunikation ging es nämlich drei Tage lang beim Dirigenten-Workshop des sinfonischen Blasorchesters in der Akademie Bad Fredeburg. Durch die Musiker wurden die Vorstellungen der Teilnehmer direkt in Musik umgesetzt. Auf diese Weise erkannten die Teilnehmer unmittelbar ihre Stärken – aber auch noch die noch nicht ausgereiften Prozesse. Dank der konstruktiven Kritik des Dozenten Fried Dobbelstein – selbst renommierter Dirigent und zudem tätig am ArtEZ-Conservatorium in Enschede – vollzogen alle Teilnehmer in der kurzen Zeit eine deutliche Leistungssteigerung, sodass jeder wichtige Impulse für die weitere Arbeit mit nach Hause nahm.

Westfalen Winds März 2014

Westfalen Winds März 2014

Für eine besondere Atmosphäre sorgte das abschließende Konzert – präsentiert von Bad Fredeburg Gewerbe und Touristik –, in dem die erarbeiteten Werke vor Publikum vorgetragen wurden. Hier zeigte sich, dass die Orchestermusiker unter ihrem Chefdirigenten Uli Schmidt optimal auf die Gäste vorbeireitet worden waren. Gemeinsam meisterten sie die versetzte Melodieführung und die recht eigenwilligen Taktarten eines „Lincolnshire Posy“, in dem der Komponist Percy Aldridge Grainger traditionelle Volkslieder zu einer Suite  umgearbeitet hat. Die emotionale Botschaft der Menschenrechtsbewegung wurde in Mark Camphouse’ „A movement for Rosa“ transparent herausgearbeitet und mit einem Gespür für Gänsehaut versehen, aber auch der Tanzduktus langsamer und schneller Sätze in den „Danceries“ von Kenneth Hesketh getroffen. Einen direkten Vergleich zweier Interpretationen boten die Musiker mit dem „Cartoon“ von Paul Hart. Zahlreiche Elemente, wie sie slapstickartig in Zeichentrickfilmen vorkommen, kamen hier zur Geltung. In beiden Fällen schien es, als ob sich Tom und Jerry durch den Saal jagten oder die Helden aus Bugs Bunny ihre Späße trieben – je nach dem individuellen Gusto bekamen sie eine eigene Note. Und so spiegelte Westfalen Winds wider, was nicht allein in den Noten steht, sondern vom Mann mit Taktstock an Bewegung und emotionaler Regung angezeigt wurde.


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