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Industrie 4.0. Was ist das?

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70 Unternehmensvertreter kamen zum SUZ-Wirtschaftsgespräch

Denkanstöße für Unternehmen geben und über aktuelle Wirtschaftsthemen informieren, unter dieser Philosophie steht das jährlich stattfindende Wirtschaftsgespräch der Wirtschaftsförderung Schmallenberg Unternehmen Zukunft e.V. (SUZ). Auch in diesem Jahr hatte SUZ wieder ein hochaktuelles Thema für das 5. Schmallenberger Wirtschaftsgespräch im Landhotel Gasthof Schütte in Oberkirchen ausgesucht, „Industrie 4.0 – Die Relevanz der vierten industriellen Revolution für kleine und mittelständische Unternehmen.“

Referentenfoto v.l.n.r.: SUZ-Vorsitzender Heinz-Josef Harnacke, Dipl.-Ing. Hans-Joachim Hagebölling, Prof. Dr.-Ing. Jürgen Bechtloff, Dipl.-Geogr. Gernot Miller

Referentenfoto v.l.n.r.: SUZ-Vorsitzender Heinz-Josef Harnacke, Dipl.-Ing. Hans-Joachim Hagebölling, Prof. Dr.-Ing. Jürgen Bechtloff, Dipl.-Geogr. Gernot Miller

In seinen einleitenden Worten unterstrich der erste Vorsitzende von SUZ, Heinz-Josef Harnacke, die Bedeutung von Industrie 4.0 für Unternehmen mit Hilfe einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PWC). „Hiernach werden die befragten Unternehmen in den kommenden fünf Jahren die Hälfte ihrer geplanten Ausrüstungsinvestitionen in Lösungen rund um Industrie 4.0 tätigen. Von diesen Investitionen erwarten sich Unternehmen vor allem einen quantitativen Nutzen. So soll die Effizienz in den nächsten fünf Jahren durch automatisierte Anwendungen um 18 Prozent steigen. 80 Prozent aller Unternehmen werden der Studie zufolge bis 2020 ihre Wertschöpfungskette digitalisiert haben. Knapp die Hälfte ist sich jedoch noch im Unklaren darüber, ob die hohen Investitionen trotz der Effizienzsteigerung einen wirtschaftlichen Nutzen bringen.“, so Harnacke.

Im ersten Expertenvortrag zeigte Prof. Dr.-Ing. Jürgen Bechtloff vom Fachbereich Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften der Fachhochschule Südwestfalen auf, dass durch die vierte industrielle Revolution die Trennungen zwischen einzelnen Arbeits- und Lebensbereichen durch virtuelle Verbindungen aufgehoben werden. Insbesondere die Anbieter von Automatisierungskomponenten und Softwarelösungen entwickeln verstärkt Produkte für diese neuen Fähigkeiten. Die Produktionspalette wird immer breiter dadurch, dass einzelne Produkte exakt nach den individuellen Wünschen der Kunden gefertigt werden. „Auch wenn dabei vieles automatisiert abläuft, ohne den Mensch funktioniert auch die Produktion der Zukunft nicht. Er steht über dem Produktionsprozess, indem er Strategien entwickelt und Entscheidungen trifft.“, so Prof. Bechtloff.

Anschließend stellte der Technologiescout, Dipl.-Ing. Hans-Joachim Hagebölling, den Transferverbund Südwestfalen und seine Dienstleistungen für die heimische Wirtschaft vor. Die 2011 gegründete Institution führt Akteure aus Hochschule und Unternehmen in Südwestfalen zusammen. Hierfür kommen die Technologiescouts auf Anfrage in die Betriebe, die an einer bestimmten Fragestellung oder Problemlösung arbeiten. Durch ihre Vernetzung und Kontakte in die Hochschulen ermitteln die Technologiescouts dann die passenden Ansprechpartner und studentischen Kooperationspartner für die Unternehmen. „In den letzten Jahren haben wir 260 Unternehmensbesuche durchgeführt und dabei Fragestellungen aus der Industrie aufgenommen, die die Unternehmen alleine nicht lösen konnten. Daraus haben sich dann 120 Projekte ergeben, in denen Studenten Lösungsvorschläge erarbeitet haben.“, so Hagebölling. Er forderte auch die anwesenden Unternehmen auf, sich bei derartigen Fragestellungen an die Technologiescouts zu wenden.

Gelegenheit zum gegenseitigen Austausch und zum Gespräch mit den Referenten hatten die 70 Unternehmensvertreter des Wirtschaftsgespräches beim anschließenden Abendbuffet. Hierbei wurden auch schon erste Kontakte zur Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Unternehmen geknüpft. Der Tenor der Referenten und Teilnehmer am Ende des Abends lautete: Die Herausforderung bei Industrie 4.0 wird es sein, Eingriffsmöglichkeiten für den Menschen zu schaffen, ohne ihn zu überfordern. Wichtig hierfür sind gute Schulungen der Mitarbeiter und die Verbreitung ihrer Qualifikationsprofile.


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