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„Lebe lieber selbstbestimmt“ – Sozialwerk St. Georg stellt seinen Jahresbericht vor

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Friedrich Gleißner (rechts) und Ludger Henkel (2.von links) mit Mitarbeitern der Werkstatt im Gespräch

Das Sozialwerk St. Georg in Schmallenberg stellte jetzt seinen Jahresbericht 2014 vor und gab einen Einblick in Konzept, Aufgaben und Ziele des sozialen Unternehmens.
Im Sozialwerk St. Georg Westfalen-Süd sind derzeit 800 stationäre Plätze belegt, 400 Menschen leben im betreuten Wohnen, etwa 360 Mitarbeiter sind in der Werkstatt beschäftigt und 47 Kinder und Jugendliche werden im Internat Bad Fredeburg betreut.
Bereits im Jahr 2012 begann ein Projekt, bei dem das neue Assistenzkonzept, „Qualität des Lebens“ zum Einsatz kam. Und auch wenn das ursprüngliche Projekt beendet ist, so wird darauf aufbauend weiter nach diesem Konzept gearbeitet.
Dabei spielen acht Kriterien, die für Qualität des Lebens ausschlaggebend sind, eine entscheidende Rolle:

1. Persönliche Entwicklung
2. Selbstbestimmung
3. soziale Beziehungen
4. soziale Inklusion
5. Rechte
6. emotionales Wohlbefinden
7. physisches Wohlbefinden
8. materielles Wohlbefinden

Unter Berücksichtigung dieser acht Kriterien sollen die Klienten des Sozialwerks ein möglichst selbstbestimmtes Leben führen. Dabei wird zuerst ein Interview mit jedem Einzelnen geführt, bei dem individuelle Ziele und Maßnahmen für die Zukunft vereinbart werden. Nach dieser sogenannten Zukunftskonferenz werden die Klienten von Teilhabebegleitern betreut. Als persönliche Assistenten begleiten sie jeden Einzelnen und dessen gesteckte Ziel durch regelmäßige Kontrolle und Dokumentation.
„Wir unterstützen den Klienten auf seinem Weg“, macht Friedrich Gleißner, Geschäftsführer Sozialwerk St. Georg Westfalen-Süd, klar.
Nach einem Jahr wird dann ein weiteres Gespräch geführt. Mit Hilfe eines Fragebogens zu allen acht Punkten wird dann bewertet, welche Ergebnisse entstanden sind.
„Wir geben Hilfe zur Selbsthilfe“, erklärt Gleißner weiter. „Geht nicht gibt’s nicht“. Es ist auch eine Lernpartnerschaft, denn für jedes persönliche Ziel werden Wege gesucht. „Hat man sein Ziel erreicht, ist man auch emotional besser drauf. Es gilt dann, den Status zu stabilisieren“.
Sozialpolitisches Ziel ist es, dass ein Klient möglichst selbständig leben kann.
Im laufenden Jahr lief ein Inklusionsprojekt, bei dem durch Veranstaltungen mitten in Schmallenberg bei unterschiedlichen Aktivitäten die Klienten mit Schmallenbergern zusammengeführt wurden. Auch bestehende Begegnungsstätten wurden hier Zentrum der gemeinsamen Begegnung.
Seit einigen Jahren gehört auch das Internat in Bad Fredeburg dem Sozialwerk an. In sechs unterschiedlichen Angebotsgruppen werden derzeit 47 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 21 Jahren betreut – rund um die Uhr. 26 Mitarbeiter sind dafür zuständig.
Seit 1.6.2015 ist Ludger Henkel neuer Einrichtungsleiter und gemeinsam mit Teilhabebegleiterin Frau Fabri beginnt ab August ein Prozess, bei dem nach gleichem Grundprinzip gearbeitet wird. Schritt für Schritt sollen die Jugendlichen, die teils gravierende Bindungsstörungen aufweisen, dazu gebracht werden, selbstbestimmt und eigenständig leben zu können.
„Es ist nicht viel Aufregendes passiert im vergangenen Jahr“, sagt Friedrich Gleißner. Dennoch wird deutlich: es herrscht viel Bewegung beim Sozialwerk St. Georg.
Der Jahresbericht ist erstmals auch als Download-Version verfügbar unter www.gemeinsam-anders-stark.de/jahresbericht


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