„Mühlen, Mädchen und Meer – Holländermotive in Keramik, Emaille und Textil“
Gestickte Überhandtücher, Küchengarnituren, Topflappenbeutel, Wasserhahnschoner – das sind die Objekte in der neuen Sonderausstellung im Westfälischen Schieferbergbau- und Heimatmuseum Holthausen, die sich unter dem Titel „Mühlen, Mädchen und Meer“ den holländischen Motiven auf Textilien und in Keramik widmet und eine ungewöhnliche maritime Stimmung in die Ausstellungsräume zaubert.
Die Holländermotive waren von 1890 bis 1930 äußerst beliebt, in unserem Verständnis niedlich und kitschig, aber in ihrer Zeit von besonderer Bedeutung, denn das Thema betont im bürgerlichen Verständnis des 19. Jahrhunderts Sauberkeit und Gediegenheit. Dieses Motiv, das über die Delfter Kachel der Barock- und Rokokoküche der Schlösser im 19. Jahrhundert auch in den Bürgerküchen Eingang gefunden hatte, wurde schließlich auch von den Hausfrauen und Handarbeiterinnen entdeckt und im Haushalt und im Besonderen in der Küche dekorativ eingebracht.
Die ausgestellten Wandbehänge, Überhandtücher, Futterale und Decken hatten den praktischen Zweck, zu schützen, Ordnung zu schaffen und gleichzeitig das „Traute Heim“ zu schmücken. Mit welchen Sprüchen wurden die Wandbehänge, Schrankbrettstreifen oder Topflappen bestickt? Solche Fragen beantwortet die Ausstellung, die neben den weiß-blau bestickten Heimtextilen auch Objekte aus Keramik und Emaille zeigt, wie Kaffeedosen, Teller, Schalen oder Fliesen. Der Großteil der Objekte stammt aus der Privatsammlung Meyn-Scheck.
Ein besonderes Exponat tauchte kurz vor Aufbau der Ausstellung in einem Keller in Oberkirchen auf. Dort schlummerte ein Service mit Holländermotiv aus den 1890er Jahren noch originalverpackt im Keller. Seine bewegte Geschichte wird in der Ausstellung erzählt. Aber auch Museumstücke bereichern die Ausstellung, die am Sonntag, 6. Juli 2014, um 11.00 Uhr eröffnet wird. Dr. Andrea Brockmann wird sich im Gespräch mit der Sammlerin Ursula Meyn-Scheck dem „Holländerkitsch“ ernsthaft und auch mit einem Augenzwinkern nähern.
In einer Kooperation mit dem Fundhaus, Projekt von Team Impuls aus Gleidorf, wird es im Museum während der Ausstellung einen Stand mit altem Geschirr und Gefäßen mit blau-weißem Dekor geben, so dass Sammler stöbern und Raritäten kaufen können.
Die Ausstellung endet am 14. September. Während der Sommerferien ist das Museum neben den gewohnten Öffnungszeiten auch am Sonntagnachmittag von 14.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Öffnungszeiten: Mittwoch, Freitag, Samstag: 14.00 – 17.00 Uhr, Sonntag: 10.00 – 13.00 Uhr und zusätzlich in den NRW-Sommerferien 14.00 – 17.00 Uhr
Westfälisches Schieferbergbau- und Heimatmuseum Holthausen, Museum der Stadt Schmallenberg,
Kirchstraße 7, 57392 Schmallenberg, Tel. 02974/6932, Info unter www.museum-holthausen.de