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WOLL Magazin für Warstein, Möhnesee und Rüthen Sommer 2019

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Die neue WOLL für Warstein, Möhnesee und Rüthen ist da!

Nachdem wir mit der vergangenen Ausgabe unserem Magazin für den Bereich der Städte Warstein und Rüthen sowie der Gemeinde Möhnesee ein Facelifting gegeben haben, erhalten Sie nun das Heft für den Sommer 2019. Zunächst einmal gilt Ihnen der Dank für die zahlreichen Rückmeldungen, die fast durchweg positiv waren und viele Anregungen brachten.

Einige Leser durften wir im Rahmen des Frühlingsmarkts in Hirschberg kennenlernen. Es waren für uns schöne und motivierende Gespräche. Manche Anregungen haben wir bereits für dieses Heft aufgenommen. Neben vielen Ideen gab es auch einige Fragen. Es kam unter anderem die Frage auf, warum es das Magazin im Abonnement gibt, wenn es doch gratis ausliegt? Diese Frage ist verständlich, aber es gibt gute Gründe für ein Abonnement. Ein WOLL-Abo besitzt einige Vorteile: Sie erhalten unser Magazin per Post direkt nach Hause. Wenn es in der Auslagestelle mal vergriffen ist, brauchen Sie also nicht warten. Wenn Sie nicht in der Region wohnen, aber unsere Geschichten und Inhalte schätzen, wird das Heft auch in Bereiche fern von Arnsberger Wald, Möhne oder Wester gesandt.

Unser Redaktionsteam war wieder fleißig unterwegs, um sich ein direktes Bild zu machen. Wir möchten Ihnen mit dieser Ausgabe wieder einige vergnügliche Momente mit den Geschichten aus Warstein, Rüthen und Möhnesee bescheren. Es geht unter anderem um alpine Klänge, sportliche Kinder und Frauen und Orte mit besonderem Ausblick.

Wir wünschen Ihnen wieder viel Freude beim Lesen und freuen uns auf Ihre Rückmeldungen!

Hier können Sie das Magazin auch Online lesen! 

WOLL Cover WMR 2019 Sommer
WOLL Cover WMR 2019 Sommer

Der Beitrag WOLL Magazin für Warstein, Möhnesee und Rüthen Sommer 2019 erschien zuerst auf WOLL-Magazin Sauerland.


„Meine Wurzeln. Meine Heimat. Mein Niederberndorf.“

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Richard Göbel erzählt von seinem Leben und seinen Leidenschaften

Von Kerstin Thielemeier – Fotos: Sabrinity

Es gab sie tatsächlich, die Zeiten, in denen aus heutiger Sicht alles schwerer war. Wo Kneipe im Dorf und Kirche im Nachbardorf die wichtigsten Orte der Begegnung und
Erfindungen noch richtig revolutionär waren. Zeiten, in denen man in kleinen Dörfern unabhängige Wirtschaftsstandorte erlebte. Wer diese Zeiten kennt, der kann Geschichte
aufleben lassen und durch viele Erinnerungen eine spannende Zeitreise starten. Richard Göbel aus Niederberndorf ist einer von vielen Zeitzeugen, die sich sehr gut erinnern. Der
87-Jährige lebt seit seiner Geburt in seinem Dorf. „Unseren Familiennamen gibt es seit über 500 Jahren an diesem Standort“, berichtet er stolz. Er sitzt in seinem großen Haus
und erinnert sich an den Trubel seiner Kindheit und Jugend, als Oma, Opa, Vater, Mutter, Tante, Onkel und seine fünf Geschwister keine Langeweile zuließen.

„Das war ein wahres Wespennest bei uns. Hier war immer was los. An den langen und kalten Winterabenden trafen sich bei uns die Nachbarinnen zum Klönen, Basteln und Stricken“, erinnert sich Richard Göbel. In Niederberndorf hatte damals jede Familie Landwirtschaft mit Ackerbau und Viehzucht. So musste auch in den harten Kriegsjahren
keiner Hunger leiden. Für den kleinen Richard war es wie im Schlaraffenland. Die geschlachteten Tiere hingen auf den Höfen parat. „Wir haben dann als Kinder gerne die
Lümmerkes (Filets vom Schwein) gestohlen. Wenn wir entdeckt wurden, gab es richtig Hafer“, schmunzelt er. Und eigentlich sind sie immer entdeckt worden. Das war bitter. In Erinnerung wird ihm auch immer der Vorbeimarsch der russischen Kriegsgefangenen bleiben, die 1945 durch Niederberndorf zogen, da war er 13 Jahre alt. „Das vergisst man nicht.“

Schlachten und Wursten
In der Schule war er richtig gut, er gehörte zu den Besten. Seine Ausbildung absolvierte er an den Landwirtschaftsschulen in Altenhundem und Eslohe. Aber ein Studium kam aus finanziellen Gründen nicht infrage. Das bedauert er bis heute. Seine Arbeitskraft war zuhause gefragt. Nicht nur auf dem Feld wurde geschuftet. Für zwei D-Mark die Stunde konnte Richard Göbel mit dem eigenen Pferd in der Nachbarschaft beim Pflügen helfen.
Aber auch im Stall stand Arbeit auf dem Programm. Kühe, Schweine, Hühner und ein Pferd: „Viecher hatten wir genug.“ So lernte er schnell das Schlachten und Wursten. Vieles hat er sich selber beibringen müssen. Früher war es ganz normal, dass zuhause geschlachtet wurde. Von Dezember bis März war er im Dorf gefragt, mit seinem „Wandergewerbe“. Aber erst, wenn der Fleischbeschauer da war. Es hatte auch früher alles seine Ordnung. Von den geschlachteten Tieren wurde alles verwertet, teilweise eingekocht oder gepökelt im Salztrog – man hatte ja keine Kühlung. Oder das Fleisch kam auf den sogenannten Räucherboden – auch den hatte eigentlich jeder im Dorf. Für das Schlachten und Zerlegen bekam er fünf D-Mark. Fast 20 Jahre hat er als junger Mann sein Fachwissen in der Metzgerei Meckeln in Schmallenberg perfektionieren können. Das Metzgereihandwerk liebt er bis heute. 12 bis 15 Wurstsorten kann er noch ohne Rezept herstellen. Alle Zutaten hat er im Kopf.

Großes Glück
Eine weitere Leidenschaft von ihm ist neben dem Trompete-Spielen das Fotografieren. Er war noch ein kleiner Junge, als sein Onkel eines Tages eine Box mitbrachte. Sein erster Fotoapparat. Auch diese Kunst brachte der Autodidakt sich selber bei. Noch heute liegen
unzählige Fotografien in seinen Schubläden oder feinsäuberlich abgeheftet in Bildbänden. Ob Hochzeiten, Tiere, Natur oder Sportbilder – er war als Fotograf sehr gefragt. So fotografierte und schrieb er nicht nur für den Almanach und das Landwirtschaftliche Wochenblatt, auch für die WP waren seine Beiträge für den sportlichen Bereich gesetzt. Traurig wird er, als er von seiner Ehefrau erzählt: „Mein größtes Glück habe ich erst im Alter von 44 Jahren erlebt: meine Frau Maria – sie hat hier Urlaub gemacht und wir haben uns sofort verliebt. Unsere gemeinsame Tochter Christa lebt in Dorlar. Meine Maria fehlt mir so – sie ist vor zehn Jahren gestorben.“

In den 90er Jahren hat er zwölf Jahre in der Küche bei St.Georg gearbeitet. „In dieser Zeit habe ich viel über Menschen und Respekt gelernt“, berichtet Richard Göbel nachdenklich. Nachdenklich macht ihn auch die Entwicklung in Niederberndorf: „Früher hatten wir hier
alles: einen eigenen Schmied, Stellmacher beziehungsweise Wagenbauer, Imker, Bäcker, Tante-Emma-Laden, sogar ein Standesamt – alles da. Schnaps haben wir heimlich selber gebrannt und Tabak haben wir auch angepflanzt.“ Nicht zu vergessen – die Dorfkneipe Gasthof Gehres (ganz früher Mester). „Da war immer was los“, freut sich das Multitalent. Ob abends auf ein schnelles Bier oder am Wochenende, nachdem man zweimal am
Sonntag bei Wind und Wetter von Berghausen aus zur Kirche gekommen war – zu Fuß versteht sich. Obwohl die attraktive Wirtin in vielen Haushalten für Eifersuchtsszenen sorgte, war die Kneipe immer voll. Das gibt es aber heute alles nicht mehr. Die gemütliche, schöne und einfach unkomplizierte Zeit ist vorbei, bedauert Richard Göbel und gibt doch zu: „Feiern können die Niederberndorfer, das steht fest. 1949 haben wir unseren
Karnevalsverein gegründet. Der Festumzug ist nach wie vor ein Highlight im Dorf.“ Aber nicht nur darauf freut sich der Rentner einmal im Jahr. Auch seine über 200 Narzissenzwiebeln zaubern ihm ein Lächeln auf sein Gesicht: „Wenn sie blühen, ist es eine Pracht. Ich liebe es immer wieder, neue Sorten anzupflanzen. Sonst ist ja hier nichts mehr los!“

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13. Neubürgertreffen bei der Riffelmanns Manufaktur

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Wer kennt das nicht: Man zieht in eine neue Stadt und weiß noch nicht so recht, wo welche Ansprechpartner und Einrichtungen zu finden sind. Auch über Tipps und Hinweise zu Kultur-, Freizeit- und Sportangeboten würde man sich freuen. Seit 2011 veranstaltet die Wirtschaftsförderung Schmallenberg Unternehmen Zukunft e.V. (SUZ) daher einen Neubürgerstammtisch. Hierbei steht vor allem ein Aspekt im Vordergrund: Den Neu-Schmallenbergern soll das Einleben erleichtert werden. Gemeinsam mit Bürgermeister Bernhard Halbe lädt SUZ am Donnerstag, 29. August 2019, ab 17.30 Uhr in die Riffelmanns Manufaktur nach Gleidorf ein, um die neuen Bürgerinnen und Bürger der Stadt Schmallenberg willkommen zu heißen.

Der Abend beginnt mit einer halbstündigen Mühlenführung, bei der die Neu-Schmallenberger alles über den bekannten Riffelmanns Senf erfahren werden. Natürlich kann die Senfvielfalt auch verkös-tigt werden. Im Anschluss wird zusammen gegrillt (Grillpauschale: Erwachsene 7€, Kinder 4€, zzgl. Getränke) und gemütlich beisammen gesessen.

Mit „Neu in Schmallenberg“ möchte SUZ Zugezogene in Schmallenberg integrieren. Auch Einheimi-sche, die dabei behilflich sein möchten, sind sehr herzlich eingeladen.
Die Anzahl der Plätze für die Mühlenführung sind begrenzt. Daher wird aus organisatorischen Grün-den um eine Anmeldung bis zum 26. August 2019 unter www.neu-in-schmallenberg.de, in-fo@schmallenberg-unternehmen-zukunft.de oder telefonisch unter 02972 961152 gebeten.

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Auf Streife mit der Spezialistin

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🖊Anke Kemper  📷 Jürgen Eckert

Wer kennt es nicht, dieses Format des Reality TV, das täglich über die Mattscheibe flimmert. Da wird kontrolliert, ermittelt und gefahndet, verklagt und Recht gesprochen. Die Liste der Scripted Reality-Sendungen, die in Deutschland produziert und ausgestrahlt werden, ist lang. Einiges davon stammt aus der Feder der gebürtigen Wehrstapelerin Anne von Heydebrand, die heute mit ihrer Familie in Remblinghausen lebt und arbeitet. Aber was davon ist tatsächlich Realität und was ist Drehbuch?

„Hier handelt es sich nicht um ein Dialogdrehbuch, sondern um ein Treatment“, erklärt uns die 30-Jährige und lässt uns einen Blick auf ihr aktuelles Skript werfen. In diesem so genannten Treatment werden die Darsteller (meist Laienschauspieler) gebrieft über den Ablauf, wie die Figur, die sie spielen sollen, aufgebaut ist und wie sie die Geschichte zu lenken haben. Die Polizisten, Rettungskräfte, Feuerwehrmänner, Ärzte etc. wiederum wissen von diesem Skript und den Abläufen nichts. Sie müssen so reagieren, wie sie auch im „wahren“ Berufsleben reagieren würden. Sie bekommen lediglich Informationen, wie die Situation ist. Vor der Kamera werden sie zur Einschätzung der Lage interviewt. „Die Kamera hält drauf und endet, wenn alles gesagt und getan ist – es gibt keinen Schnitt“, fährt sie fort. „Als ich noch in Köln gelebt habe, war ich hin und wieder bei dem Dreh dabei und habe mit den Darstellern die Rollen durchgesprochen.“ Seit 2013 arbeitet sie ausschließlich von ihrem Büro zuhause aus.

Aber wie kommt man als Sauerländerin zu einem solchen Beruf?

„Ich habe Geschichte und Germanistik in Düsseldorf studiert. Anfang 2011 habe ich meinen Abschluss gemacht, habe aber schon während des Studiums bemerkt, dass ich in Richtung Fernsehproduktion gehen möchte. Während eines dreimonatigen Praktikums in einer Fernsehredaktion wusste ich: „Das möchte ich weiter machen!“ Bei einem Bewerbungstermin in einer Produktionsfirma wurde sie direkt ins kalte Wasser geschmissen: „Schreiben Sie mal ein Drehbuch“, war die Aufforderung und seitdem sind Polizisten, Sanitäter und andere „Spezialisten“ ihre täglichen Begleiter.

Ihre Ideen kommen nicht nur bei Spaziergängen mit der englischen Bulldogge Wilma, die ihr stets an ihrer Seite ist und brav unterm Schreibtisch oder auf dem Sofa liegt, während Anne von Heydebrand schreibt. Die Geschichten sollen auf wahren Begebenheiten beruhen. Also werden täglich die Schlagzeilen der Zeitungen und die Polizeimeldungen im Internet gelesen. „Manchmal werde ich auch hier im Ort z. B. beim Schützenfest angesprochen und auf Ideen gebracht: „Mach doch mal dies oder schreib mal über das.“ Wenn sie sich für ein Thema entschieden hat, wird genau und fachlich recherchiert. Die Fälle müssen authentisch sein. Bei Fragen stehen Experten im Team bereit, um z. B. bei medizinischen Themen zu beraten.

Mal einen Roman zu schreiben, steht oben auf ihrer Wunschliste.

„Aber wenn man den ganzen Tag beruflich schreibt, hat man abends nur wenig Lust, an seinem Wunschprojekt zu arbeiten.“

Aktuell schreibt Anne von Heydebrand hauptsächlich für: „Auf Streife – Die Spezialisten“. Zwei Jahre zuvor: „Auf Streife“ – beides Formate für Sat 1. Davor für das Rechts-Format „Verklag mich doch“ und das Psycho-Format „Hilf mir doch“ – Vox.

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775 Jahre „Stadt“ Schmallenberg

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Die Kernstadt Schmallenberg feiert im Jahr 2019 ihr 775jähriges Jubiläum in vielseitiger Art und Weise. Immer aber unter dem Motto des Jubiläums „Zeitreise durch die Jahrhunderte“. Einen modern gestalteten Einblick in geschichtliche Elemente und die Entwicklung der Kernstadt Schmallenberg sowie zur Heimatliebe ihrer BürgerInnen gibt u.a. das zum Jubiläum herausgegebene Buch der Stadt Schmallenberg.

Die positiven Rückmeldungen zu diesem Buch aufgreifend präsentiert die Stadt Schmallenberg gemeinsam mit der Volksbank Bigge-Lenne im Beratungszentrum der Genossenschaftsbank in Schmallenberg eine Ausstellung mit Fotoexponaten auf Leinwand aus der Sammlung von Herrn Helmut Voß. Alle Fotoexponate stehen zum Ende der Ausstellung zum Verkauf. Gezeigt wird darüber hinaus die zum 750jährigen Jubiläum der Stadt Schmallenberg bestehende Filmdokumentation.

Die Ausstellung wird im Zeitraum 16.08.2019 bis 13.09.2019 zu den Geschäftszeiten des Beratungszentrums geöffnet sein. Zusätzlich kann die Ausstellung am Wochenende des historischen Marktes zum Jubiläum am 07. und 08.09.2019 jeweils von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr besichtigt werden.

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Fotoausstellung „Wasser im Licht“

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Am 24. Juli wurde die Fotoausstellung „Wasser im Licht“ vom Sauerländer Landschaftsfotografen Klaus-Peter Kappest im Rahmen des „Spirituellen Sommer“ im Holz- und Touristikzentrum Schmallenberg eröffnet. Der Weg des Wassers durch das Schmallenberger Sauerland und den angrenzenden Naturraum ist das Thema des Fotografen. Insgesamt 40 Aufnahmen zeigen welchen Einfluss Wasser, Nebel, Dunst und Schnee auf Fotografie und Landschaft haben kann.
Die Ausstellung wurde im Beisein von mehr als 60 interessierten Gästen von Hubertus Schmidt, Tourismusdirektor Schmallenberger Sauerland und dem Regionalbereichsleiter Süd des Ruhrverbandes, Herrn Harro Feckler eröffnet.
Die Bilder sind noch bis zum 01. September 2019 im Holz- und Touristikzentrum, Poststr. 7 zu besichtigen. Öffnungszeiten: Mo bis Do 8:30 bis 17:00 Uhr, Fr 8:30 bis 18:00 Uhr, Sa 9:30 bis 13:00 Uhr, So 10:00 bis 13:00 Uhr.

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Überall duftet es nach frischem Holz

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Über den Forst- und Sägewerksbetrieb Hegener-Hachmann im kleinen Örtchen Hanxleden

Die Familie Hegener-Hachmann lebt und arbeitet auf ihrem Gut in Hanxleden. Denn hier befindet sich seit über 100 Jahren ihr Unternehmen. In vierter Generation im Familienbesitz wird auf dem Gut in Hanxleden, neben der traditionellen Land- und Forstwirtschaft, seit jeher das Sägewerk betrieben. Angefangen hat es damals mit dem Sägen und Zuschneiden von Bauholz. Im Laufe der Jahre zahlte sich der generationsübergreifende unternehmerische Wille – größer zu werden – aus. 1996 wurde die erste Hobelanlage angeschafft. Der Bau einer Trockenkammer folgte unmittelbar. „Schon damals haben wir erste Versuche gestartet Fußböden zu produzieren. Das war sicherlich mutig, aber der richtige Weg“, erinnert sich Hubertus Hegener-Hachmann. Dass diese Fußböden heute nicht nur in Deutschland, sondern auch in den Niederlanden und der Schweiz verlegt werden, zeigt, mit welcher Präzision und Perfektion die Böden hergestellt werden. Der Geschäftsführer legt damals wie heute großen Wert darauf, dass ausschließlich heimische Hölzer verarbeitet werden. Für ihn und sein Team heißt dies nicht nur regionale Wertschätzung, sondern auch kürzeste Transportwege. Im Sinne der Nachhaltigkeit können so die Verkehrswege gering gehalten werden. Zu den ausgesuchten Rundhölzern aus regionalen Wäldern, die sich durch optimale Materialqualität auszeichnen, gehören vor allem die regionale Eiche, aber auch Esche, Ahorn, Buche, Lärche, Fichte und Nobilis.

Aufgrund der Vielzahl von Holzarten und deren wunderbaren Eigenschaften, lässt sich der Werkstoff für jedes Wohnumfeld vielfältig einsetzen. „Wir wissen, wovon wir reden, wenn wir behaupten: Lebensqualität verbessern – natürlich mit Holz. Nach dieser Devise fertigen wir Massivholzböden unter dem Markennamen „Gutshofdiele“. Und das in allen Varianten:von retro bis stylisch“, weiß Hubertus Hegener-Hachmann. Dass es mittlerweile
kaum mehr Betriebe gibt, die alle Holzarten schneiden können, erwähnt der dreifache Familienvater ganz nebenbei. Gab es vor ungefähr 20 Jahren noch knapp 18 Sägewerksbetriebe im Stadtgebiet Schmallenberg, sind es heute noch sechs Unternehmen, die erfolgreich am Markt existieren. Die Hegener-Hachmann GmbH & Co. KG gehört dazu.

Pulsierender Wirtschaftsstandort Schmallenberg
„Das kommt aus Schmallenberg“ – unter dieser Rubrik stellt Schmallenberg Unternehmen Zukunft e.V. (SUZ) seit einigen Jahren hiesige Unternehmen vor, die über Deutschlands
Grenzen hinaus gefragt sind. Man staunt schon mal, wie bekannt und wichtig der Wirtschaftsstandort Schmallenberg tatsächlich ist. SUZ-Geschäftsführerin Annabel Hansen: „Es gibt hier wirklich so viele erfolgreiche Unternehmen, vom Großbetrieb über kleine traditionsbewusste Familienbetriebe bis zum Startup, die am Standort festhalten und international erfolgreich arbeiten. Das spricht für hervorragende Produktqualität, exakte Dienstleistungen sowie innovatives Denken und Handeln. Die Nachfrage in unseren unterschiedlichsten Wirtschaftsbetrieben ist tatsächlich hoch. Ich finde, das muss erzählt werden.“

Eine Führung über das Sägewerkgelände macht schnell deutlich, wie vielschichtig die Holzverarbeitung und nicht zuletzt die Holzveredlung ist. Faszinierend, wie facettenreich, unterschiedlich in der Struktur und im Farbspiel hier der Rohstoff Holz nach brillanter Bearbeitung, mit viel Fachwissen und Erfahrung präsentiert werden kann. Große Hallen reihen sich nebeneinander, ohne den Flair des Gutes Hanxleden zu stören. Harmonisch eingebettet auf dem ganzen Areal stehen Produktionsstätten mit Bandsägen für den sogenannten Gatterschnitt. Mittlerweile auch mehrere riesige Trockenkammern, die unabdingbar für die Weiterverarbeitung der geschnittenen Festmeter zwischengeschaltet werden müssen. Modernisierung des Betriebes, auf dem neuesten Stand der Technik und der Verarbeitung zu sein, ist für Hegener-Hachmann ein Selbstverständnis. In den großen Hallen, in denen individuelle Kundenwünsche aus Holz behandelt, veredelt (bis zu 9000 Möglichkeiten der Oberflächenveredelung sind in Hanxleden möglich) und verpackt werden, duftet es förmlich nach frischem Holz. Kein Wunder, denn die höchste Veredelungsstufe in der Massivholzdiele kommt ohne Kleber aus und bleibt somit ökologisch wertvoll.

Mit Qualität zum Erfolg
SUZ-Geschäftsführerin Annabel Hansen weiß aus Erfahrung um die Vielzahl der Zertifizierungen, die ein Betrieb heute nachweisen muss. Lückenlos muss er sein, der Nachweis um Herkunft und schließlich die Garantie der ökonomischen, ökologischen und nachhaltigen Waldbewirtschaftung. „Das erfolgreiche Arbeiten des Forst- und Sägewerksbetriebes Hegener-Hachmann hat aus dem kleinen Örtchen Hanxleden im Schmallenberger Sauerland einen pulsierenden Wirtschaftsstandort gemacht. Es ist schon eine große Herausforderung, wenn man mit einem Rohstoff arbeitet, der Jahrzehnte braucht ,um zu wachsen“, berichtet Annabel Hansen von SUZ.

Hubertus Hegener-Hachmann macht sich allerdings so seine Gedanken um die Zukunft. Nicht etwa um den eigenen Nachwuchs im Hause, sondern vielmehr um den Klimawandel
und das gesunde Nachwachsen seines Rohstoffs: „Borkenkäfer und Dürre im vergangenen Jahr werden uns noch auf eine ganz neue Art herausfordern. Es ist höchste Zeit, unsere Wälder fit für den Klimawandel zu machen. Langfristig müssen wir forstwirtschaftliche
Entscheidungen treffen, um unsere Wälder auch in den schwierigen Bedingungen des Klimawandels zu erhalten. Das ist eine Herausforderung, der wir uns stellen müssen.“ Sicherlich werden ihm auch seine drei Söhne dabei helfen können. (kt)

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Alle tanzen nach ihrer Pfeife: Johanna Kotthoff ganz selbstbewusst

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🖊 📷 Nicola Collas

Derby-Zeit in der Fußball-Bezirksliga: Freienohl spielt gegen Sundern. Es ist ein flottes, für die Zuschauer interessantes Spiel, das Schiedsrichterin Johanna Kotthoff im Griff hat. Sie verteilt ein paar gelbe Karten, am Ende pfeift sie noch einen Strafstoß. Das alles auch noch vor den Augen eines Schiedsrichter-Beobachters. „Das lief richtig gut. Auch das Wetter war schön. Manchmal müssen einfach die Bedingungen stimmen“, erinnert sich die 22-Jährige an einen besonderen Tag in ihrer bisherigen Schiedsrichterinnen-Karriere. „Hinterher kamen ganz viele zu mir und haben gesagt: Mensch Mädel, das war klasse!“

Dass Johanna Kotthoff eine von zwei Schiedsrichterinnen im Fußballkreis Hochsauerlandkreis ist, ist dem Schiedsrichter des SuS Reiste, Christian Schäffer, zu verdanken. Der Lehrer des Städtischen Gymnasiums in Meschede bot eine Schiedsrichter-AG an, als Johanna Kotthoff noch zur Schule ging. „Herr Schäffer ist ein cooler Lehrer und da hab ich damals zu meiner Freundin gesagt: Komm, wir gehen da mal hin. Aus „Wir machen mal“ wurden für Johanna Kotthoff im Laufe der Jahre regelmäßige Einsätze auf den Plätzen im Sauerland. Denn nach einem Armbruch, den sie sich beim Fußball zugezogen hatte, beschloss sie, mit dem Spielen aufzuhören und sich aufs Pfeifen zu konzentrieren. Johanna Kotthoff pfeift mittlerweile bis zur Bezirksliga der Männer, in der zweiten Frauen-Bundesliga steht sie an der Linie. „Als ich vor anderthalb Jahren den Anruf bekam, dass ich in der zweiten Frauen-Bundesliga als Linienrichterin eingesetzt werden soll, habe ich mich sehr gefreut. Das war eine tolle Bestätigung für mich“, erzählt sie. Mittlerweile hat sie schon 18 Einsätze an der Linie hinter sich, ein Highlight war das Aufstiegsspiel zur 1. Liga zwischen Leverkusen und Frankfurt. Auch als vom DFB Linienrichterinnen ausgesiebt wurden, weil zwei Ligen zu einer zusammengelegt wurden, blieb die junge Frau aus Meschede-Erflinghausen dabei, weil sie ihre Leistung gebracht hatte. Ihr nächstes Ziel ist es, in die Männer-Landesliga aufzusteigen.

Um bei den Frauen in der zweiten oder ersten Bundesliga pfeifen zu dürfen, muss sie sich erst in der B-Juniorinnen-Bundesliga beweisen. Das Ziel peilt Johanna Kotthoff auf jeden Fall auch an. „Solange ich das zeitlich hinkriege, will ich immer höher kommen. Ich weiß nur jetzt noch nicht, wie das mal weitergeht, wenn ich nach dem Studium im Job bin. Da muss ich ja sicher auch öfter sonntags arbeiten“, erzählt die Medizinstudentin.
Johanna Kotthoff hat ihrem Schiedsrichter-Job viel zu verdanken, da „ich charakterlich enorm gewachsen bin.“ Sie erinnert sich an früher: „Ich war eher schüchterner. Aber als Schiri wirst du selbstbewusster. Du lernst, deine Meinung durchzusetzen und dir ein Standing zu erarbeiten. Das hat Spaß gemacht. Auch dass mich die Mannschaften irgendwann akzeptiert haben. Das ist toll!“

Am Anfang fanden es laut Kotthoff viele komisch, wenn sie als Frau ein Spiel bei den Männern pfiff, mittlerweile interessiere das keinen mehr. In dieser Hinsicht hat sicher Bibiana Steinhaus jede Menge Vorarbeit geleistet. Sie ist die erste Frau, die ein Bundesliga-Spiel der Männer pfiff und sie ist das Vorbild von Johanna Kotthoff. „Was Bibi erreicht hat und wie sie sich etabliert hat, das ist cool“, schwärmt die 22-Jährige von der Welt-Schiedsrichterin von 2018.

Vielleicht sind durch die Leistungen von Bibi Steinhaus die Vorurteile gegenüber einer Frau an der Pfeife weniger geworden. Denn die Schiedsrichterin des FC Remblinghausen hat nicht unbedingt das Gefühl, dass sie mehr angemeckert wird als männliche Kollegen. Sie bekam zwar schon mal so einen Spruch wie ‘Geh doch wieder in die Küche’ reingedrückt. Aber die Atmosphäre sei meist positiv, so Kotthoff. Eine Begegnung in diesem Zusammenhang hat sie aber noch in Erinnerung: „Da kamen mehrere Leute auf mich zu und meinten: Frau Kotthoff, wir wollen Sie als Schiri nicht mehr. Ausgehen, ja, aber pfeifen, nein. Da musste ich erst mal schlucken und dachte mir: Okay, wieso jetzt?“ Um schnell mit einem Lachen hinterher zu schieben: „Bei mir wäre das umgekehrt gewesen: Ich würde sie nochmal pfeifen, aber ausgehen: Nein!“

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Ein Überblick über die Attraktionen im Bibertal

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🖊️ 📷 Silvia Padberg

Südlich der Kernstadt Rüthen befindet sich das Bibertal. Der Biber begrüßt die Gäste schon am Eingang – in Form einer Holzskulptur. Hier beginnt das Fichtental, das vom Bachlauf der sich hindurchschlängelnden Biber durchzogen ist. Absolute Idylle erwartet den Besucher nach der Renaturierung. Das gesamte Areal wurde umgestaltet und aufwertet und bietet nun Erlebnisse für Groß und Klein. 

Gesundheit durch Wasser

Während Kinder im Tal der Sinne ihren Spaß finden, fördern Eltern nach Kneipp´scher Art in dem Wassertretbecken ihre Gesundheit.

Spielanlage mit Wassersandspielplatz

Kinder können sich auf der neu gestalteten Spielanlage und am Wasserspielplatz auf Abenteuertour begeben, während Eltern und Großeltern auf Ruhebänken Platz finden oder unter schattigen Bäumen entspannen können.
Abwechslung gibt es im „Kletterhafen“. Hier ist es möglich, von einer Plattform auf die Nächste zu balancieren oder einen Parcours aus Hängeseilen und Hängebrücken bis zum hohen Turm zu absolvieren. Vergnügen bereitet der Rutsch durch die Rohrrutsche und – plumps – landet man auf Sand. Viele weitere Attraktionen, wie eine große Seilbahn, ein Drehkarussell, und ein Bolzplatz können erkundet werden. Wenn die kleinen Racker mal eine Pause brauchen, finden sie die in der Nestschaukel.
Matschen, Tollen, Toben und zu kleinen Bibern werden – das ermöglicht der Wassersandspielplatz am seichten Flusslauf des Bibers. Es ist ein Eintauchen in die Geheimnisse der Natur und dem Element des Wassers. Das Lebenselixier erlebt auf diesem Platz eine Faszination, die die Grenze zwischen den Generationen wahrlich fließend erscheinen lässt. Ein Riesenspaß, wenn Mama plötzlich von Wasser getroffen wird, weil Papa selbst an der Spritzpumpe steht. Oder wenn der sogar selbst beim Staudammbau mithilft.
Selbständig schöpfen die Kleinen das Wasser mit einem großen Löffel an Land, bauen Sandburgen, backen Kuchen oder spritzen direkt mit einer Pumpe das Wasser im hohen Bogen zurück in den Bach. Angrenzend lugt der Biber mit seinem Fontänenspiel aus dem Teich heraus.

 

Das rote Waldschiff

Im Informationszentrum „Waldschiff“ können sich Besucher über das Erholungsgebiet, über anstehende Termine für Wanderungen und Exkursionen informieren. Es dient ebenfalls als Rastplatz für Wanderer. Ausgestattet ist die Flotte mit einer Toilettenanlage, auch für Menschen mit Handicap.

 

Der Biber-Badesee

Über Wege und Brücken, entlang von Wiesen, Sträuchern und Bäumen, vorbei an Fabelwesen und der Orchideenwiese, gelangt man zum Bibersee. Die große Liegewiese und Liegebänke laden zum Verweilen ein. Trittsteine zeigen den Weg in das Wasser. Zu jeder Tageszeit können hier die verschiedenen Wasservögel wie Haubentaucher, Stockenten und Kanadagänse beobachtet werden. Am Abend verwandelt sich das Tal in einen Ort der Ruhe und Entspannung.

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Nominierte für Deutschen Engagementpreis aus dem Sauerland

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Preisausrichter aus ganz Deutschland haben ihre Preisträgerinnen und Preisträger für den Deutschen Engagementpreis nominiert / Bundesweit 617 Nominierte im Rennen um den Deutschen Engagementpreis / 128 davon kommen aus Nordrhein-Westfalen / Chance, 10.000 Euro Preisgeld zu gewinnen

617 herausragend engagierte Menschen und ihre Organisationen wurden bundesweit bis zum 31. Juli 2019 für den Deutschen Engagementpreis nominiert. Gewinnen kann, wer in einer der fünf Kategorien die Fachjury am meisten überzeugt oder bei der Online-Abstimmung über den Publikumspreis die meisten Stimmen erhält. Vorgeschlagen wurden die Nominierten von 210 Ausrichtern von Preisen für bürgerschaftliches Engagement.

„Die große Bandbreite des Engagements in Deutschland zeigt sich auch bei den Nominierungen für den Deutschen Engagementpreis. Egal ob Stadtführungen von Obdachlosen, junge Klimaforscher, der Kampf gegen Mobbing und Ausgrenzung – wir freuen uns, dass wir in allen Bundesländern und Themenfeldern so großartige Projekte haben“, erläutert Erich Steinsdörfer, Mitglied im Sprecherrat des Bündnisses für Gemeinnützigkeit.

Ausgezeichnet engagiert in Nordrhein-Westfalen
Mit 128 Nominierten kommen dieses Jahr mit Abstand die meisten Einreichungen aus Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Bayern mit 81 und Baden-Württemberg mit 75 Nominierten. Aus dem Sauerland sind zum Beispiel nominiert der Bob- und Schlittensportclub Winterberg e.V., Christa Göbel von der Caritas in Schmallenberg-Lenne, das Lächelwerk e.V. in Schmallenberg, Jule Steffen Lennestadt und die Bürgerstiftung für Halver. Eine Übersicht über alle Nominierten aus NRW finden Sie iunter: www.deutscher-engagementpreis.de/engagiertensuche.

Starkes Engagement für Soziales, Bildung und Integration
Der Trend setzt sich fort: So wie im letzten Jahr finden sich in den Themenfeldern Soziales, Bildung und Integration besonders viele Nominierte. Die wichtigste Zielgruppe des Engagements sind Kinder und Jugendliche mit 69,2 Prozent der Nennungen (Mehrfachnennung möglich). Auch das Engagement für Geflüchtete ist weiterhin stark. Insgesamt ist eine große Vielfalt erkennbar. Über die klassischen Felder hinaus stellen sich die freiwillig Engagierten auch neuen gesellschaftlichen Herausforderungen: Sie entwickeln Apps für Menschen im ländlichen Raum, führen Prozesse für Grund- und Menschenrechte oder nutzen die verbindende Kraft von Kunst und Kultur, um Begegnungen zwischen Alt und Jung zu ermöglichen.

So geht es nach der Nominierung weiter
Anfang September wird eine hochkarätige Fachjury über die Preisträgerinnen und Preisträger in den mit jeweils 5.000 Euro dotierten fünf Kategorien „Chancen schaffen“, „Leben bewahren“, „Generationen verbinden“, „Grenzen überwinden“ und „Demokratie stärken“ entscheiden. Alle anderen Nominierten haben beim Publikumspreis die Chance auf 10.000 Euro Preisgeld. Die Online-Abstimmung über den Publikumspreis findet vom 12. September bis zum 24. Oktober 2019 statt. Bekannt gegeben werden die Gewinnerinnen und Gewinner aller sechs Preise bei einer festlichen Preisverleihung am 5. Dezember in Berlin.

Hintergrund: Über den Deutschen Engagementpreis
Der Deutsche Engagementpreis ist der Dachpreis für bürgerschaftliches Engagement in Deutschland. Nominiert werden können alljährlich Preisträgerinnen und Preisträger anderer Engagementpreise in Deutschland. Der Deutsche Engagementpreis würdigt das freiwillige Engagement von Menschen in unserem Land und all jene, die dieses Engagement durch die Verleihung von Preisen unterstützen. Ziel ist es, die Anerkennungskultur in Deutschland zu stärken und mehr Menschen für freiwilliges Engagement zu begeistern.
Initiator und Träger des seit 2009 vergebenen Deutschen Engagementpreises ist das Bündnis für Gemeinnützigkeit, ein Zusammenschluss von großen Verbänden der Zivilgesellschaft in Deutschland. Förderer sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Deutsche Fernsehlotterie und die Deutsche Bahn Stiftung.

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Mein Lieblingsplatz – Die Schmallenberger und Esloher Cafés

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Von Bernhard Pilgram

In unserem Wohnzimmer hängt ein 120 mal 80 Zentimeter großes Bild der Kölner Fotografin Elke Moorkamp. Es zeigt das Caféhaus Römerpark, mein früheres Kölner Stammcafé. Die meisten Besucher, in erster Linie Gäste aus dem Viertel, nennen
es „Café am Eierplätzchen“. Wer sich eine Caféhaus-Fotografie dieser Größe ins Wohnzimmer hängt und von „Stammcafé“ spricht, muss eine besondere Beziehung zu Cafés haben, denken Sie? Das ist richtig. Es zog mich nie in Kneipen. Ich bin seit meiner Jugend ein Caféhaus-Gänger. Cafés sind für mich Rückzugsorte. Inseln im städtischen Getümmel. Hierhin gehe ich mit der Familie oder Freunden, hier treffe und unterhalte ich
mich. Und ich werde unterhalten, vom Treiben um mich herum. Habe ich einen Platz mit guter Aussicht, dann beobachte ich Situationen und Menschen. Manchmal versinke ich in einer Tageszeitung oder einem Magazin. Ich mag Süßes, Kuchen aller Art und probiere gerne kleine Speisen und Getränke. Das alles funktioniert in jedem Café der Welt.

Als mein Arbeitsplatz noch im Stadtzentrum von Schmallenberg lag, ging ich beinahe täglich in der Mittagspause ins Eiscafé San Remo. Inhaber Manuel Pereira und sein Bruder
Rui sind mir seitdem ans Herz gewachsen. Hinter der Eis- Theke lenkt Manuels Frau das Geschehen mit ruhiger Hand. Nahezu unschlagbar ist der Espresso Macchiato im Eiscafé
San Remo, stilecht mit einem Glas Wasser serviert.

Gleich nebenan auf dem Schmallenberger Schützenplatz ist das Bacio, Café & Bar. Mit meinen Söhnen bin ich traditionell vor Weihnachten im Bacio zum Waffelnessen. Sehr
lecker. Nicht vergessen werde ich, dass mir der Inhaber und prämierte Barista-Meister Raffaele Iuliucci einen ausgezeichneten Mochaccino zubereitete, obwohl dieser (leider) nicht auf der Getränkekarte stand. Ein Service, den ich zu schätzen weiß. Sie kennen Mochaccino nicht? Im ersten Schritt wird ein Espresso gebrüht. Den gibt man in eine große Tasse. Im zweiten Schritt kommt Kakao hinzu. Schließlich wird mit heißer Milch aufgegossen. – Was ich lange Zeit nicht wusste: Im Sauerland heißt der Mochaccino „Schock-Mock“.

Mit dem Café König in der Schmallenberger Weststraße fühle ich mich, trotz meines Umzuges vor über zehn Jahren, immer noch nachbarschaftlich verbunden. Birgit und Matthias König haben sich mit ihren Produkten einen exzellenten Ruf, weit über die Stadtgrenzen hinaus, erworben. Besonders am Wochenende sieht man Gäste mit
Autokennzeichen aus ganz NRW vor dem Café König parken und dort einkehren. Das Tortenangebot ist riesengroß und lässt keine Wünsche offen. Die Lage im historischen
Stadtkern, mit der Möglichkeit, draußen zu sitzen, ist bestens geeignet zum Sehen und Gesehen-Werden.

Anfang der 2000er Jahre spazierte ich hin und wieder mit unserem ältesten Sohn im Kinderwagen durch Schmallenberg. Gelegentlich sind wir im Café Blanke auf der Oststraße
eingekehrt. Heute habe ich meinen inzwischen fast volljährigen Sohn gefragt, was er am Café Blanke schätzt und er antwortete: „Das schöne Porzellan, die tolle Aussicht und die
leckeren Kuchen.“ Diese Aussage entspricht auch meinen Eindrücken. Hinzu kommt das gelungene Ambiente. Es ist den Betreibern vor einigen Jahren gelungen, das Café zu
renovieren und dabei den besonderen Charme der Räume zu erhalten. Meinen Glückwunsch hierzu – und zu Café Blankes Eierlikörtorte.

Ebenfalls architektonisch gelungen und mit viel Liebe zum Detail restauriert ist das denkmalgeschützte Café Knusperhaus in Oberkirchen. Konditormeisterin Ulrike
Bette bietet ihren Gäste neben leckeren Kuchen, Torten und Gebäck eine große Auswahl an geschmackvollen Präsenten. Unsere Kinder schätzen am Café Knusperhaus besonders die
„weiße, wärmende“ (Zitat) Schokolade und die Praline, die es für sie stets zum Abschluss unseres Besuches im Café Knusperhaus gibt.

Das Café Kaptain an der Esloher Hauptstraße habe ich erst kürzlich entdeckt. Nachdem man an den verführerischen Kuchen- und Pralinenauslagen vorbei die Stufen hinauf ins
Café schreitet, fühlt man sich auf den umlaufenden, gepolsterten Bänken und bequemen Stühlen angenehm platziert und gut aufgehoben. Nicht in jedem Café erhält man neben
Torten & Co. auch eine ansprechende Auswahl an frischem Brot und knusprigen Brötchen. Ein Grund mehr, zu einem Frühstück ins Café Kaptain wiederzukommen. Aber auch aus einem anderen Grund komme ich gerne wieder: Beim Hinausgehen habe ich in der Auslage diese leckere Torte wahrgenommen, die ich seit meiner Kindheit so liebe. Wie heißt sie noch? Ja, richtig: Holländer-Kirsch!

Zurück zum Mochaccino oder „Schock-Mock“. Der steht auf der Karte des Café Backes in Westfeld und ist sehr zu empfehlen. Selbstverständlich bietet Nikola Schneider in ihrem zauberhaften Kleinod eine ganze Menge mehr an Süßem und Herzhaftem. Nahezu Kultstatus hat ihr langes Sonntagsfrühstück von 10:00 bis 12:30 Uhr. (unbedingt vorher reservieren). Es ist mehr ein Brunch als ein Frühstück und hat alles, was Leib und Seele begehren. Wenn meine Familie sich zu einem besonderen Anlass in einem gemütlichen
Rahmen verwöhnen lassen möchte, heißt es unisono: „Lasst uns im Café Backes frühstücken.“

Mein Lieblingsplatz ist im Café. In dem Café, in dem ich gerade bin und mich wohlfühle. Ich schließe nicht aus, irgendwann einmal einen Streifzug durch die berühmten Wiener Kaffeehäuser zu unternehmen, um neue Lieblingsplätze zu entdecken.

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Die Frühblüher- Pracht des Laubwaldes

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🖊 📷 Walter Eilhard

Nun blühen sie wieder, die Frühblüher, die vor dem Wälder-Laubaustrieb ihr Blühen und Fruchten geschafft haben müssen und die der diesjährige Frost so lange warten ließ. Die Sonne hat sie jetzt in aller Pracht hervorbrechen lassen: die roten und weißen Lerchensporne, die weißen und gelben Windröschen, das Lungenkraut, Veilchen, Bingelkraut, dazwischen mit noch versteckten Blütenknospen unzählige Blätter des Bärlauchs und die schwarzgepunkteten Blattspreiten des Aaronstabes.

Dann blüht da noch ein selteneres Kleinod des artenreichen, auf Kalk wachsenden Buchenwaldes: der Wald-Goldstern, ein Liliengewächs. Seine gelben sechsstrahligen Sterne zeigen sich nur kurze Zeit, und auch dann werden sie beim flüchtigen Hinsehen leicht mit den viel häufigeren Scharbocksblüten verwechselt.

Alle diese Frühblüher präsentieren sich in diesen Tagen in einem naturbelassenen Garten-Waldstück in Alt-Sichtigvor. Auf dessen aus Grauwacke hervorgegangenem eher sauerem Boden wären außer Buschwindröschen und Veilchen wohl keines der jetzt hier gedeihenden Frühblüher natürlich vorgekommen. Ihre jetzige Standorttreue und rege Fortpflanzung verdanken sie der Fruchtbarkeit des alten Gartenbodens – und dem Grundstücksbesitzer, der den einstigen Haarwälderbewohnern dieses Stückchen Erde jenseits der Möhne anbot.

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Gisbert Kemmerling der größte Rockfan im Sauerland

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🖊️ Anne von Heydebrand  📷 S. Droste

Musikinteressierte Sauerländer kommen um eine Person nicht herum: Gisbert Kemmerling. Fast jeder kennt seinen Namen und fast jeder verbindet seine eigene Geschichte mit dem Gastronomen und Konzertveranstalter aus Velmede. So ging es auch meinen Kollegen und mir, als in der Redaktionssitzung sein Name fiel. Sofort kamen die Erinnerungen hoch. „Wisst ihr noch damals, als er Sir Bob Geldof ins Sauerland geholt hat?“

Gisbert Kemmerling weiß es noch ganz genau und seine Augen strahlen, wenn er Anekdoten aus seinem bewegten Leben erzählt. Seit über 35 Jahren ist der „Greatest Promoter in Germany“ – wie er Robbie Williams einmal vorgestellt wurde – im Geschäft. Wenn er ruft, dann kommen die ganz Großen aus der nationalen und internationalen Musikbranche ins Sauerland: Die Toten Hosen, BAP, Simple Minds, Status Quo, Die Ärzte, Peter Fox und natürlich Sir Bob Geldof. Die Liste ist lang, mit vielen Künstlern pflegt er noch immer eine enge Freundschaft.

Angefangen hat alles ganz klein. Mit 18 Jahren jobbte Gisbert Kemmerling im „Zinnsoldat“ in Velmede-Bestwig. Eine der allerersten Kneipen, in der Rockmusik gespielt wurde. „Ich dachte damals, dass ich in einer Kneipe arbeiten könnte, um als schüchterner Junge besser Frauen kennenzulernen“, erzählt er nicht ganz ernst gemeint, aber seine eigentliche Leidenschaft war schon immer die Musik. Vor allem Rockmusik hat es Gisbert Kemmerling angetan. Mit seinen Freunden Dieter „Schraki“ Schreckenberg und Christoph Rickes betrieb er wenig später die Rockkneipe „Kump“ in Brilon. Nach vier erfolgreichen Jahren übernahm der Gastronom die Briloner Kneipe „Lokomotive“ und veranstaltete dort seine ersten Konzerte. „Das allererste Konzert überhaupt habe ich 1984 mit den Iserlohner Blueslegenden der ‘Pee Wee Bluesgang’ veranstaltet“, erzählt Kemmerling. „In den Laden passten 150 Leute, das Konzert war sofort ausverkauft“. Gisbert Kemmerling wollte in eine größere Location ausweichen, aber Sänger Richard Hagel hielt ihn auf. „Bei Blues müssen die Leute eng zusammenstehen und schwitzen, dann trinken sie auch mehr und wir kriegen eine Bombenstimmung“, soll Hagel gesagt haben. So war es dann auch. „Das Konzert war phänomenal. Es tropfte von der Decke, die Leute schwitzten und tranken viel Bier.“

Großer Durchbruch mit Eric Burdon

Der große Durchbruch als Konzertveranstalter gelang ihm allerdings mit einem anderen Coup. Er konnte Eric Burdon ins kleine Brilon-Alme locken. 1400 Leute kamen, um den britischen Rockmusiker zu sehen. Als er 1992 die Woodstock Legende Rory Gallagher nach Alme holte, bekam Kemmerling nach eigenen Angaben Schweißausbrüche und zitterte am ganzen Leib. „Ich dachte, jetzt hast du deine Legende hier in Alme. Und das Schönste ist, wenn du mit dem Künstler am Ende noch Essen gehen kannst. Ich saß dann tatsächlich neben ihm. Natürlich habe ich mir alles signieren lassen, was ich hatte“, erzählt Kemmerling.

Überhaupt ist der 61-Jährige Musikfan durch und durch. Er gibt zu, dass er vor allem in der Anfangszeit Bands gebucht hat, die er selbst gerne mal live sehen wollte. Noch heute bittet er die Künstler darum, in seinem Gästebuch zu unterschreiben. Als 2007 die Band SAGA nach Alme kommt, fährt er die Bandmitglieder persönlich in seinem alten 850er Volvo ins Hotel und lacht lautstark über die absurde Situation. „Da steigen Weltstars in mein altes Auto ein und sitzen wie die Hühner auf meiner Rückbank. Schade, dass damals noch keine Selfies gemacht wurden. Das wäre ein Bild gewesen!“

Unglaubliche Konzertgeschichten

Während unseres dreistündigen Interviews erzählt er unglaubliche Geschichten über Konzerte mit Bands wie „Die Toten Hosen“ oder „Die Ärzte“ in den 1990er Jahren und über die Erfolge der letzten Jahre. Mit dem Sänger Peter Fox lockte er im Jahr 2009 rund 20.000 Besucher zum Schloss Herdringen. Mit Rapper Sido trank er 2015 hinter der Bühne der Kur- und Konzerthalle in Olsberg einen Schnaps. Sogar Bono von der irischen Rockband „U2“ konnte Gisbert Kemmerling schon die Hand schütteln. Noch heute ist er beeindruckt von dessen Aura. „Wenn der den Raum betritt, bleibt dir die Luft weg.“ Doch egal, wen Gisbert schon getroffen hat, eine Band zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben: „Fury in the Slaugterhouse“. Seit einem ihrer ersten Auftritte 1988 vor 32 Gästen in der „Lokomotive“ bis zum Abschlusskonzert ihrer Jubiläumtour anlässlich ihres 20-jährigen Bandbestehens in der Kur- und Konzerthalle in Olsberg – Gisbert Kemmerling war dabei und ihn verbindet eine enge Freundschaft mit der Band aus Hannover. Sie holten den Konzertveranstalter sogar auf die Bühne. Er sollte ihren größten Hit „Time to wonder“ singen und Gisbert zog es tatsächlich durch.

Der 61-Jährige ist ein Mensch, der zu seinen Entscheidungen steht. Als 1994 aufgrund des Stresses plötzlich Ohrgeräusche auftraten, schoss er seine Kneipe „Zeche Elend“ in Nuttlar noch am selben Tag für immer. Auch die Kneipe „Das Netz“ in Meschede, die er von 1997 bis 2006 geführt hat, gab er nach der Fußballweltmeisterschaft kurzerhand ab. „Das Netz war legendär, […] aber nach der WM 2006 war der Rauschzustand vorbei.“ Doch die Gastronomie reizte ihn einfach. Als er 2009 im Urlaub das Angebot erhielt, das „Kump“ erneut zu übernehmen, sagte er kurzerhand zu und leitete die Kneipe für weitere acht Jahre.

Heute betreibt Gisbert Kemmerling erfolgreich seine Konzertagentur. Außerdem kann man ihn seit einiger Zeit als DJ buchen. Obwohl sein Leben nie gradlinig verlaufen ist, bereut er nichts! „Rock ist einfach geil. Großes Kino eben.“

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Sportzentrum Winterberg auf gutem Weg

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Winterberg. (ske) Stephan Pieper ist seit Juli 2017 Geschäftsführer des Sportzentrums Winterberg Hochsauerland, das die VELTINS-EisArena und den Schanzenpark betreibt und vermarktet. Im Sommerinterview nimmt der 44-Jährige Esloher zur Entwicklung der Sportstätten und zur Dachmarken-Strategie Stellung, unterstreicht die Bedeutung des Ehrenamtes und deutet an, wie sich die Bahn für die Zukunft wappnen will. Pieper zeigt auf, dass gerade im Sommer wichtige Weichen gestellt werden. Ausdrücklich lobt er sein „junges und innovatives Team“.

WOLL: Wie sieht die Arbeit des Geschäftsführers des Sportzentrums Winterberg Hochsauerland im Sommer aus?
Pieper: Ausruhen geht nicht. Im Sommer werden wichtige Weichen gestellt. Die Sportstätten werden hergerichtet und instandgesetzt. Die Veranstaltungen der letzten und der neuen Saison werden nachgearbeitet bzw. vorbereitet. Auf dem Programm stehen die Planungen fürs Rahmenprogramm der beiden Weltcups und der Junioren-WM Bob & Skeleton Anfang 2020. Die Sicherstellung der Finanzierung ist ein wichtiges Thema. Wichtige Termine werden wahrgenommen. Auf dem Programm stand u. a. der Kongress des Rennrodel-Weltverbandes FIL in Ljubljana. Da das Sportzentrum auch für den Schanzenpark zuständig ist, waren wir auch auf der Betreibersitzung des Deutschen Skiverbandes in Planegg. In dieser Zeit entwickeln wir auch Zukunftsperspektiven, um uns für den Leistungssport optimal zu präsentieren.

WOLL: Du bist seit Januar 2012 Mitarbeiter, seit Juli 2017 Geschäftsführer des Sportzentrums. Welche Entwicklung hat die VELTINS-EisArena genommen?
Pieper: Die Bahn hat sich zu einer der modernsten der Welt entwickelt. Die VELTINS-EisArena ist inzwischen ein Leuchtturm im Sauerland. Wichtig war, dass der Investitionsstau aufgelöst werden konnte. Wir haben strukturiert und am sportlichen Bedarf orientiert die Bahn entwickelt. Wir arbeiten mit Steuergeldern – Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit sind dabei wesentliche Kriterien. Wichtig ist, dass wir jetzt auch im Sommer wahrnehmbar sind. Auch im Sommer ist hier was los: Führungen werden angeboten, die Bildschirme mit Informationen über die Bahn und die Sponsoren laufen. Die Arena ist eine exklusive Location für Incentives, Feiern und Veranstaltungen von Unternehmen und Vereinen im Starthaus 1 und in der VELTINS-EisArena Lounge, dem Multifunktionsgebäude. Eine erfreuliche Entwicklung haben wir auch bei den Sponsoren genommen. Wir sind jetzt breiter aufgestellt.

WOLL: Das Multifunktionsgebäude in der VELTINS-EisArena „führt Menschen zusammen“, wie Landrat Dr. Karl Schneider bei der Eröffnung am 3. Dezember 2018 sagte. Wie ordnest Du das Gebäude ein?
Pieper: Für die Zukunft der Bahn ist es eine überragende Investition. Das Gebäude führt in der Tat Menschen zusammen. Es ist für alle Sportarten da, nicht nur für den Kufensport, sondern auch für Ski. Neben der sportfachlichen Nutzung ist es zudem eine bedeutende Investition fürs Ehrenamt. Wir bieten Aufenthaltsräume für Kinder und Eltern an. Die Eltern bringen die Kinder zur Bahn. Das Ehrenamt fängt praktisch bei den Eltern an.

Stephan Pieper gibt neue Impulse und stellt die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft“
Foto: Torben Orgelmacher

WOLL: Das Ehrenamt hat stets eine große Rolle gespielt. Kannst Du Dir eine weitere Aufwertung vorstellen?
Pieper: Wir haben erstmals Ausrichterverträge mit dem BSC Winterberg und dem BRC Hallenberg mit einer neuen Laufzeit von fünf Jahren abgeschlossen. Der BSC ist für die sportliche Ausrichtung der Bob- und Skeleton-Wettbewerbe zuständig, der BRC für den Rennrodel-Sport. Im Sommer unterstützen wir die Radsportler, u. a. bei der Sauerlandrundfahrt. Darüber hinaus wollen wir weitere Vereine mit ins Boot holen, beispielsweise für den Kassendienst. Das alles unter dem Aspekt der lokalen und regionalen Verbundenheit und Identifikation.

WOLL: Lass uns über das Team des Sportzentrums sprechen. Wie würdest Du es charakterisieren?
Pieper: Es ist ein junges, kleines und innovatives Team, das für den Sport arbeitet. Es ist, was die Aufgaben betrifft, breit aufgestellt. Die neue strategische Ausrichtung mit dem Sportzentrum als Dachmarke, mit der Arena und dem Schanzenpark, den Vereinen und dem Ehrenamt ist eine große Aufgabe. Perspektivisch wollen wir Langlauf mit dem Zentrum in Schmallenberg-Westfeld und Biathlon mit dem Stadion Bremberg in den Betrieb integrieren. Entscheidend ist, dass wir die Rückendeckung der beiden Gesellschafter, Stadt Winterberg und Hochsauerlandkreis, uneingeschränkt genießen.

WOLL: In Deutschland gibt es vier Bahnen, weltweit derzeit 17, bis 2026 kommen mit den Olympischen Spielen in Peking und Mailand zwei weitere hinzu. Wie siehst Du die Veltins-EisArena in dieser Konkurrenzsituation aufgestellt?
Pieper: Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft. Es gibt ein gesundes Konkurrenzdenken. Wir arbeiten aber auch zusammen, weil wir ein Ziel haben: Der Kufensport muss olympisch bleiben. Wenn 2026 bei den Spielen in Mailand die neue Bahn steht, gibt es mit Altenberg, Oberhof, Königssee, Igls, St. Moritz, Winterberg und der neuen Sportstätte in Italien sieben Bahnen auf einem relativ engen Terrain. Das erhöht natürlich den Konkurrenzdruck.

WOLL: Was macht Winterberg, um dieser Konkurrenzsituation zu begegnen?
Pieper: Wir sind dabei, Alleinstellungsmerkmale zu entwickeln. Daran wird intensiv gearbeitet. Wir wollen für die Zukunft gewappnet sein. Mehr kann ich dazu noch nicht sagen.

WOLL: Ein Blick in die neue Saison. Gibt es Änderungen bei den großen Events?
Pieper: Wir haben Anfang Januar den BMW IBSF Bob & Skeleton-Weltcup, im Februar die IBSF Junioren-WM Bob & Skeleton und danach den FIL-Rennrodel-Weltcup. Wir machen da weiter, wo wir aufgehört haben. Wir haben viel gelernt, es gibt kleine Änderungen. Wir laden wieder die Schüler aus Winterberg und Umgebung von der ersten bis zur zehnten Klasse ein. Die Einladungen gelten für die gesamte Saison. Ein Schulausflug an die Bahn ist einfach klasse. Natürlich werden wir wieder
einen „Special Guest“ aus dem Sport haben. Wichtig ist, dass die Sauerländer in die VELTINS-Arena kommen.
WOLL: Das Sportzentrum Winterberg Hochsauerland ist inzwischen ein fester Bestandteil des Sportlandes NRW. Wie ist dies einzuordnen?
Pieper: Es ist für uns eine große Ehre, das Sportland bei wichtigen Ereignissen vertreten zu dürfen, beispielsweise bei den Gerry Weber-Open in Halle. In diesem Jahr repräsentieren wir exklusiv das Sportland NRW beim Tag der deutschen Einheit am 2. und 3. Oktober in der Kieler Förde. Das ist großartig und macht uns auch ein wenig stolz. Wir freuen uns darauf, Botschafter des Landes NRW zu sein.

 

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Sellinghausen – Ein Kleinod im Süden des Schmallenberger Sauerlands

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Selinchusen, Siälenghusen, Särlinkhusen, Sällenhusen oder Sellinkusen: Stöbert man in Paul Hufnagels Buch „Es gab einmal einen Ort, der hieß …“ (erschienen 2018 im WOLLVerlag), zeigt sich, dass die Geschichte des Ortes Sellinghausen auch eine Geschichte unterschiedlicher Ortsbezeichnungen ist. Es wird vermutet, dass der Ortsname soviel bedeutet wie „bei den Häusern der Leute des Sal(l)o / Sel(l)i / Sel(l)o“, wie man in Michael Flöers Buch „Die Ortsnamen des Hochsauerlandes“ nachlesen kann. Zwar könnte dieser
Sello das Dorf schon vor dem Jahr 800 gegründet haben, erstmals urkundlich erwähnt wird Sellinghausen jedoch erst im Jahre 1336 – und zwar im Zusammenhang mit einem Mord! Denn nach einer im Landesarchiv Münster aufbewahrten Urkunde vom 15. August 1336 verzichteten die Gebrüder und Knappen Bertramus und Hermannus aus Sellinghausen im Rahmen eines Vergleichs auf ihre Feindschaft gegen die Laienbrüder des Klosters Benninghausen (bei Lippstadt), die vorher ihren Bruder Regenhard erschlagen hatten. Ein Zeugnis wenig friedvoller Zeiten …

Anno 2019 ist Sellinghausen jedoch idyllische Heimat für 182 Einwohner und liegt – eingebettet in das Landschaftsschutzgebiet „Ortsrandlage Sellinghausen“ – etwa 3,5 km nordwestlich von Bad Fredeburg auf einer Höhe von 430 m ü. NN. Die histo-risch verbürgte Geschichte des Ortes reicht beinahe 700 Jahre zurück und ist eng verbunden mit dem Bestehen dreier großer Gutshöfe: den Höfen Schulte (heute Haus Nagel), Grünewald
und Beilke. Der Betrieb dieser Gutshöfe erforderte Arbeitskräfte und so siedelten sich Menschen mit ihren Familien in Sellinghausen an, die als sogenannte „Beilieger“ in
Nebengebäuden der Höfe Wohnraum fanden. Das 17. und das 18. Jahrhundert brachten wirtschaftlich schwierige Zeiten mit sich, gerade auch unter den langen Schatten des Dreißigjährigen Krieges. Die Gutsbesitzer sahen sich gezwungen, Land zu veräußern
– und schufen so die Voraussetzungen für Neuansiedlungen. Bis 1819 entstanden sieben kleinere Höfe und die Bewohnerschaft des Dorfes umfasste 70 Menschen. Zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Gutshof Schulte verkauft und der Grund nach und nach an siedlungswillige Familien veräußert. Durch die Ansiedlung neuer Dorfbewohner wuchs der Ort bis zum Jahr 1865 von 10 auf 25 Hausstätten. Da die Arbeit auf dem Feld und im Wald kaum den Bedarf zum Leben sichern konnte, waren viele Männer darauf angewiesen, sich als Tagelöhner zu verdingen, im Handwerk tätig zu sein oder in den Schiefergruben zu arbeiten. Eine solche befand sich ab 1860 nicht nur im nahen Heiminghausen, auch in
Sellinghausen selbst wurde ab 1920 Schiefer abgebaut, wenn auch nur für wenige Jahre, da die mindere Qualität des für die Region charakteristischen Sedimentgesteins den Abbau unrentabel werden ließ. In den Nachkriegsjahren war der Betrieb der Landwirtschaft im Nebenerwerb in Sellinghausen die gängige Art und Weise, den Lebensunterhalt zu sichern.

Den ersten Teil des Tages verrichtete man Schwerstarbeit in der Heiminghauser Grube, nachmittags wurde die Hofarbeit erledigt. Auch durch den Aufschwung der Holzindustrie im Dorf wurde diese Doppelbelastung nach und nach für immer mehr Bewohner unnötig. Heutzutage präsentiert sich der schmucke Ort mit der 1887 erbauten und denkmalgeschützten St.-Blasius-Kapelle vor allem auch als Dorf mit touristischen Qualitäten. Sportbegeisterte kommen auf dem 18-Loch-Golfplatz oder im Winter rund um
den Skilift auf ihre Kosten, nicht zuletzt aber auch beim Laufen oder Radfahren. Das aus dem uralten Beilken Hof hervorgegangene Ferienhotel Stockhausen mit Erlebnisbad liegt inmitten der Sellinghauser Wanderwelt, die nahe des Sauerländer Höhenflugs vor allem mit diversen Rundwanderrouten glänzt. Sellinghausen, vormals der Gemeinde Dorlar zugehörig, gehört seit der kommunalen Neugliederung Mitte der Siebzigerjahre zur Stadt Schmallenberg und ist nicht zuletzt auch dank des 2007 neugestalteten Ortskerns ein wahrer Hingucker im Schmallenberger Sauerland. Vor allen Dingen kann man hier
ein sehr aktives Dorfleben beobachten, in dem Geselligkeit großgeschrieben wird: ob beim Maibaumsetzen, den Dorfeinsätzen, dem alle vier Jahre stattfindenden Dorffest –
2020 ist es übrigens wieder soweit – oder dem schönen Lichterfest zum Jahresende, bei dem am 29. Dezember die Kapelle zum Treffpunkt der Sellinghauser wird und man bei
Kerzenlicht und Glühwein im Gespräch auf das vergangene Jahr zurück- und alles Kommende vorausblicken kann. Man merkt schnell: Hier lässt es sich gut leben. Es hat sich eine Menge entwickelt bei den „Leuten des Selli“! (jf)

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Neuer Leiter für die Johannesbad Fachkliniken Fredeburg

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Elmar Knoche führt Standorte im Hochsauerland und in Dortmund – Gesundheitsmanager verantwortet auch Umzug der Fachklinik Fredeburg

Das Leitungsteam der Johannesbad Fachkliniken Fredeburg ist wieder komplett. Neben Elizabeth Clasen, der stellvertretenden Klinikleiterin, führt Elmar Knoche jetzt den Standort mit den drei Einrichtungen. Außerdem verantwortet er als Standortleiter auch die Johannesbad Adaption Dortmund sowie den Umzug der Johannesbad Fachklinik Fredeburg nach Dortmund.

Elmar Knoche, der seit Juni 2019 die Johannesbad Kliniken Fredeburg leitet, setzt auf Nachhaltigkeit. Das hat ihn auch von der Johannesbad Gruppe überzeugt. „Als familiengeführtes Unternehmen ist die Strategie der Gruppe langfristig ausgerichtet. Das zeigt sich auch im Hochsauerland: Wir wollen gemeinsam die Zukunftsfähigkeit unseres Standortes sichern“, sagt der neue Klinikleiter. Gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Elizabeth Clasen und den Chefärzten entwickelt er Konzepte für die Johannesbad Einrichtungen im Hochsauerland und in Dortmund, wo die Johannesbad Fachklinik Fredeburg bis 2023 angesiedelt wird. Der neue Leiter betont: „Wir wollen führend sein mit unseren Kliniken – und zwar unabhängig vom Standort!“

Mehr Platz für Psychosomatik
In Schmallenberg vergrößert die Johannesbad Gruppe das schon bestehende Kompetenzzentrum Psychosomatik deutlich. Die Johannesbad Fachklinik Hochsauerland wird künftig die Räume der Einrichtung Fredeburg, die nach Dortmund zieht, nutzen. Für Elmar Knoche stellt das eine spannende Herausforderung dar. Er sagt: „Mit diesem Maßnahmenbündel sichern wir die Zukunft des Standortes und viele Arbeitsplätze.“ Neue Konzepte für die Psychosomatik sollen am Standort entwickelt werden. „Wir bieten dann deutlich über 300 Behandlungsplätze in der Psychosomatik an“, freut sich Elmar Knoche. Aus den Doppelzimmern der Fachklinik Fredeburg werden nach dem Umzug Einzelzimmer für die Fachklinik Hochsauerland. „Dafür investieren wir umfangreich“, verspricht er.

Erfahren und vernetzt
Gleichzeitig verantwortet der 55-Jährige, der zuletzt in verschiedenen Klinikgruppen leitende Funktionen innehatte, den Umzug der Johannesbad Fachklinik Fredeburg nach Dortmund. Dort entsteht ein Neubau für die Suchtbehandlung. „Ich freue mich auf diese Herausforderung“, sagt er. „Elmar Knoche ist ein versierter Gesundheitsmanager, der auch große Erfahrung mit Bauprojekten hat“, erklärt Dr. York Dhein, Vorstandsvorsitzender der Johannesbad Gruppe. Er fügt an: „Zudem ist er in der Gesundheitsbranche bestens vernetzt.“

Mit der Tätigkeit als Standortleiter kehrt der dreifache Vater und Großvater von drei Enkeln als „Kind der Region“ zurück ins Hochsauerland. Darüber freuen sich der begeisterte Hobbykoch und Wanderer sowie seine Familie. Denn zuletzt arbeitete er weit weg von der Heimat in Bad Camberg und Braunfels.

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Zum 10. Mal feiert ganz NRW die Nacht der Jugendkultur

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nachtfrequenz19 – Nacht der Jugendkultur 28./29. September 2019

Jubiläum! Zum 10. Mal steigt vom 28. auf den 29. September 2019 die nachtfrequenz–
Nacht der Jugendkultur. 90 Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen sind dabei.
Damit beteiligt sich inzwischen fast jede vierte Kommune in NRW an diesem einzigartigen
dezentralen Kulturevent. „Von Jugendlichen für Jugendliche“ ist das Motto.

Von Übach-Palenberg bis Minden und von Burbach bis Kleve planen kulturelle Partner*innen an rund 150 Locations ein überbordendes Programm, bei dem die Jugendlichen selbst im Mittelpunkt stehen: Vom Moosgraffiti-Workshop bei der Garden Party in Aachen bis zum Heavy Metal-Festival im Dröhnschuppen Gladbeck – ganz NRW wird zur Bühne und zu einem kreativen Labor, in dem Jugendliche neue Anregungen bekommen oder ihre Skills vertiefen.

Open mics und stages in Jugendclubs, Theatern, Museen, auf der Straße und an vielen
ungewöhnlichen Orten laden ein, Talente zu zeigen und zu entdecken. Beim Skate-Contest
und Dance-Battle messen sich die Besten miteinander. Gefeiert werden die klassischen
Künste genauso wie die Streetart in einem kreativen Crossover aller Genre: Tanz, Theater,
Poetry, Beatboxing, Radio, Video, Comic Culture, Film, Social Media, Augmented Reality,
Graffiti, Parkour, Juggern, Club-Events, Bühnenshows und Musik, Musik, Musik in allen Stilen.

Der Trailer der nachtfrequenz19 stammt in diesem Jahr von Kilian Lamothe und seinem
Team, das uns mitnimmt auf einen kreativen Parkour durch die Stadt mit den Läufern Jason Stenschke, Andreas Andrius u.v.a. | www.nachtfrequenz.de

Programmheft: www.nachtfrequenz.de/images/presse/nf19-programmheft.pdf
Mitte August steht das Programm der einzelnen Städte mit allen Details online. Die Teilnahme ist meist kostenlos, teilweise sind Anmeldungen erwünscht.

Hier finden vom 28. zum 29. September die Events im Sauerland statt: Anröchte, Attendorn, Bad Laasphe, Beckum, Finnentrop, Hilchenbach, Iserlohn, Kirchhundem, Lennestadt, Meinerzhagen, Olpe, Schmallenberg, Sundern und Warstein.

nachtfrequenz19 – Nacht der Jugendkultur wird veranstaltet von der Landesvereinigung
Kulturelle Jugendarbeit NRW e.V. und gefördert vom Ministerium für Kinder, Familie,
Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen aus Mitteln des Kinder- und
Jugendförderplans Nordrhein-Westfalen

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Azubi´s gesucht: noch 1.454 Ausbildungsstellen frei

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Jugendliche, die noch keinen Vertrag haben, sollten jetzt aktiv werden!

Viele Jugendliche, die dieses Jahr die Schule beendet haben, konnten bereits eine passende
Lehrstelle finden. „Alle, die noch keinen Ausbildungsvertrag in der Tasche haben,
aber im Herbst eine Lehre beginnen möchten, sollten spätestens jetzt aktiv werden“,
betont Dr. Reinhard Langer, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Meschede-
Soest.

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2018 gab es knapp 4.296 Meldungen
für Berufsausbildungsstellen. Im Juli waren noch rund 1.454 Ausbildungsstellen unbesetzt.
Aktuell entfallen rechnerisch auf jeden unversorgten Bewerber in der Region 1,23
unbesetzte Ausbildungsstellen. Trotz des Zeitdrucks sollten junge Menschen nicht wahllos
Bewerbungen an jede ihnen bekannte Firma versenden. Viel erfolgversprechender
sind zielgerichtete Bewerbungen für Ausbildungsstellen, die die jungen Menschen auch
wirklich interessieren.

„Wer sich noch unsicher ist, was für sie oder ihn der passende Beruf sein könnte, meldet
sich am besten bei unserer Berufsberatung. Das gilt auch für Jugendliche, die sich bisher
nur auf ihren Schulabschluss konzentriert haben. Es gibt in unserer Region immer noch
eine große Auswahl an freien Ausbildungsstellen mit Start sofort“, führt Langer weiter
aus.

Berufswünsche und Bedarf klaffen in vielen Bereichen immer stärker auseinander, was
den Bewerbermangel in weniger beliebten Berufen zusätzlich verschärft. Beispielsweise
gibt es aktuell im Hochsauerlandkreis noch einige unbesetzte Ausbildungsstellen zum/r
Koch/Köchin oder zum/r Fachverkäufer/in Bäckerei. Im Kreis Soest sieht es ähnlich aus: dringend wird noch ein/e Jugendliche/r für die Ausbildung zur Fachkraft Agrarservice gesucht, alternativ auch jemand mit Interesse am Medientechnologe.

Mit Ausbildungsstart 1. September / 1. Oktober 2019 sind auch noch Ausbildungsstellen in sehr beliebten Bereichen zu bekommen. Aktuell sind noch folgende Möglichkeiten frei: Industriekaufmann/-frau, Kaufmann/frau Büromanagement, Verkäufer/-in, Fachlage-rist/in, Industriemechaniker/in oder Tiermedizinische/r Fachangestellte/r. Gerne stellen die Berufsberater/innen genaue Adressen zur Verfügung. Meldet euch einfach persönlich oder telefonisch unter 0800 4555500!

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Vom Malermeister zum Künstler

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🖊️ Anne von Heydebrand  📷 S. Droste/Privat

Graffitis bezeichnen viele immer noch als Vandalismus und Schmiererei. Dass die Graffiti-Kunst so viel mehr zu bieten hat, zeigt der Streetart-Künstler Henning Feil aus Brilon. Regen, Wind, triste Häuserfassaden grau in grau: Als wir den Urban Artist in Brilon besuchen, zeigt sich das Sauerländer Wetter von seiner schlechten Seite. Umso beeindruckender wirkt da die farbenprächtige Unterwasserwelt, die Henning Feil als Graffiti an eine graue Fassade gezaubert hat. Und der Künstler hat Recht, wenn er sagt, dass ein gutes Graffiti „das gesamte Umfeld verschönert“.

Der 35-jährige Henning Feil weiß, wovon er spricht, denn er hat sich bereits in der Urban Art-Szene einen Namen gemacht. In zahlreichen Ausstellungen wie „Weg der Farben“ im Briloner Rathaus oder „Norbert 3000 – Space ODC“ im Paderborner „Raum für Kunst“ konnte er sein breitgefächertes Können präsentieren. Dabei arbeitet er nicht nur mit Spraydosen, sondern auch mit Graphit, Acryl und sogar Aquarell. Feil sagt, dass ihm das Talent in die Wiege gelegt wurde. Mittlerweile wird er sogar weltweit für Auftragsarbeiten gebucht. Seine Werke zieren Häuserwände in Tokio, San Francisco, New York oder London. Auch auf Ibiza und am Timmendorfer Strand sind seine farbenprächtigen Graffitis zu sehen. Trotzdem bleibt Henning Feil bescheiden: „Für mich ist es das Wichtigste, dass ich immer malen kann und der größte Erfolg ist, dass ich sogar davon leben kann!“

Die Arbeit bringt den gelernten Maler und Lackierer um die ganze Welt. Erst im Jahr 2018 hat er sich seinen persönlichen Traum erfüllt: Eine Kunst-Weltreise, die ihn von Hongkong über Tokio nach San Francisco und New York geführt hat. Dafür arbeitet er mit anderen Graffiti-Künstlern zusammen. Mittlerweile hat sich Henning Feil ein weltweites Netzwerk aufgebaut. Auch in diesem Jahr lockt ihn ein neuer Auftrag nach Hongkong und Ende April wird der 35-Jährige seine nächste Ausstellung in New York eröffnen.

Trotzdem bleibt der in Warstein geborene und in Bestwig aufgewachsene Künstler dem Sauerland treu und engagiert sich hier in der Jugendarbeit. Er bietet immer wieder Workshops an Schulen an und hat auch schon mit der Jugendkunstschule Schmallenberg zusammengearbeitet. Dass sich die Jugendlichen ganz legal mit der Sprühdose ausprobieren dürfen und erste künstlerische Versuche starten können, liegt Henning Feil besonders am Herzen. Seiner Meinung nach, muss die Jugendkultur im Sauerland noch mehr gefördert werden. Hier gäbe es keine Freiflächen, auf denen man sich ausprobieren kann und das ziehe die Jugendlichen auf die Straße, glaubt Feil. Generell sei das Sauerland leider noch nicht so offen für Streetart-Fassaden, was Henning Feil schade findet. „Streetart-Fassaden können ja auch ein Mehrwert für eine Stadt sein. Für die Touristen, die Fotos machen und auch für die Einheimischen, die sich daran erfreuen“, erklärt er. Erst im letzten Jahr hat er eine fast 140 Quadratmeter große Fassade in Paderborn verziert und auch für Meschede hätte er schon Ideen. „Es gibt einige Fassaden, mit denen ich liebäugeln würde. Aber wer weiß, vielleicht ergibt sich in den nächsten Jahren was.“ Wir sind uns jedenfalls sicher, dass wir noch viel von ihm sehen werden!

Der Beitrag Vom Malermeister zum Künstler erschien zuerst auf WOLL-Magazin Sauerland.

Dünne Fasern, dicke Seile

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🖊 📷 Silvia Padberg

Die spannende Geschichte der Seilerei ist in Rüthen so lebendig dank der Arbeit des Fördervereins Heimatpflege und traditionelles Brauchtum. Der Verein hat ein ganzes Handwerkerdorf errichtet, in dem die Gewerke, die früher die Dörfer und Städte prägten, anschaulich dargestellt werden.

Aus einer Schnur, aus vielen Schnüren ein Strick und aus vielen Stricken entsteht ein stabiles Seil. Das Seil, ein Gegenstand, den jeder von uns kennt und den jeder von uns schon einmal in der Hand gehalten hat. In dem denkmalgeschützten Gebäude der alten Seilerei Hartmann im Handwerkerdorf Rüthen wird deren Herstellung auch noch heutzutage anschaulich demonstriert. Das über 60 Meter langgezogene Seilbahngebäude aus massivem Ziegelstein umfasst rund 25 Metallfenster. In den anderen Gebäuden werden weitere alte Handwerkskünste gezeigt.

Das Gebäude und die Familiengeschichte sind Bestandteile des heutigen Anwesens. Gründer Franziskus Hartmann als Beruf Seilspinner, früher auch bezeichnet als Reepschläger oder Reepdreger (reep = Seil; dregen = drehen), hat sich in der Seilerstraße seiner Handwerkskunst gewidmet. In der Zeit um 1900 gab es nur noch zwei konventionelle Betriebe, die mit Hanf ihre Seile produzierten, bis die Industrialisierung und Technisierung voranschritt. Im Laufe der Zeit übertrug Franziskus sein Hab und Gut an seinen Sohn Joseph Valentin und der dann dem Enkel Joseph, der 1937 verstarb. Über drei Generationen war die Seilspinnerei in Betrieb, bis sie aus Gründen der Wirtschaftlichkeit aufgegeben werden musste.

Im Inneren des circa zwei bis drei Meter breiten Lehmpfades des langen Gebäudes befinden sich viele historische Arbeitstechniken zur Herstellung von Seilen und Fäden, wie die Seilbahn (Reeperbahn), Handwerksgeräte, Werkzeuge und Maschinen. Diverse dicke und lange Seile, Kälberseile und Fischernetze hängen von der Decke oder sind an den Wänden zum Verständnis angebracht.

Die sehr bekannte Reeperbahn in Hamburg erhielt ihren Namen, da Reepschläger hier auf der benötigten geraden Strecke Taue und Seile herstellten. Der Unterschied zwischen einer Seilerbahn ist, dass nicht länger als gut 50 Meter für die Kleinproduktion und die Reeperbahn mindestens 300 Meter Länge verfügen musste, um dicke und lange Taue und Seile zu produzieren.

Das ganze Jahr wurden Produkte jeglicher Art und nach den Bedürfnissen der Menschen angefertigt. Geformt wurden, lange, kurze, dicke, dünne, flexible oder starre Seile. Schnüre, Wäscheleinen, Taue, Strickleitern, Seile für den Eimer im Brunnen war der Bedarf an private Personen. Fischer bestellten hier ihre Fangnetze. Bauern brauchten die Erzeugnisse, wie beispielsweise Kälberstricke, Heuseile, Zugstränge, Garbenbänder, Peitschenschnüre, Tiergespanne, Wagenseile, Aufzugstricke, Pferde- und Pflugleinen.

Viele kleine Schritte bis zum fertigen Seil

Seilereien griffen auf Naturstoffe wie Hanf, Flachs, Kokos, Sisal, später auch Baumwolle, zurück, wobei der Hanf am beliebtesten war, da er als sehr reißfest und biegsam galt. So konnte der Seiler mit den langen Fasern kreative Seile herstellen. Die Familie Hartmann fertigten ihre Seilereiwaren überwiegend aus Hanf an, der in Ballenform größtenteils aus Russland geliefert wurde. Nachdem der Hanf geerntet wurde, musste er viele Tage gewässert und anschließend getrocknet werden. Der darauffolgende zweite Arbeitsschritt war die Trockenphase, in dem Hanf mit einer Breche gebrochen wurde, so lösten sich die Fasern vom Holz. Der Rohhanf wurde über ein Brett mit Nägeln und Dornen durchgezogen, damit kurze und holzige Fasern in den Zacken hängen blieben. Übrig blieben die feinen, zu verarbeiteten Fasern. bevor die Seile die gewünschte Form in seiner Länge und Durchmesser erhielten, musste aus dem Rohhanf nach dem Hecheln und Kämmen erst lange Fäden gesponnen werden. In der weiteren Verarbeitungsphase drehte der Seiler einzelnen Fäden zu Schnüren, dieses nannte man zwirnen. Je nach Seilstärke wurden diese Litzen in ein Seilgeschirr mit drehbaren Haken, den sogenannten „Warbel“, eingehängt. Am anderen Ende befand sich ein beweglicher Schlitten mit nur einem Haken.

Das zu verarbeitende Garn spannte man zwischen Schlitten und den gegenüberliegenden Warbel und dann wurde in entgegengesetzte Richtung gedreht. Wichtig war, dass alle Stränge gleich lang waren, sonst würde der längere Strang herausgedrückt werden. Hierdurch wurden die Stränge zu einem Seil verdrillt. Die beiden Seilenden wurden abgebunden, sodass ein Aufspleißen verhindert wurde.

Der Beitrag Dünne Fasern, dicke Seile erschien zuerst auf WOLL-Magazin Sauerland.

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